Slingshot Misfit 132x40cm // 2012

Slingshot setzt auch 2012 auf exklusive Innovation, die das Misfit noch vielseitiger Erscheinen lassen als bisher. Leichter, Leistungsstärker und mit massivem Pop ausgestattet geht das ParadeBoard in die nächste Runde. Eine neu gestaltete Outline, sorgt neben besserer Kontrolle auch für mehr Fahrstabilität. Die ausgeklügelte Anordnung der Channels beschert dem Misfit ein ausgezeichnetes Fahrverhalten in den unterschiedlichsten Bedingungen. Hundertprozentiges Plug-and-play Feeling, und ein eindrucksvoller Einsatzbereich für alle Gewichtsklassen und Könnensstufen. Das Misfit 2012 macht optisch gesehen einen sehr ansprechenden Eindruck, was nicht zu letzt auch an der individuellen Gestaltung und der Handmade Fertigung in den USA liegt.

Gleiten / Geschwindigkeit: Das Misfit benötigt in der kleinsten von vier Größen schon etwas mehr Druck im Kite. Leichtere Fahrer um die 60-70 kg wird das etwas zögerliche Angleiten weniger betreffen, im Fahrtest jedoch lag das Gewicht der Fahrer zwischen 75-85 kg, und die brauchten bei 132×40 konstanten Antrieb. Dennoch ist das neue Misfit dahin gehend ĂĽberarbeitet worden, das es sich durch gute Gleitwerte hervorhebt. Bei der Betrachtung des Unterwasserschiffs fallen gleich mehrere Gestaltungs-Elemente auf. Eine Konkave die zu den Tipenden hin in einen Konvexen Verlauf und ca. 30 cm langen Channels ĂĽbergeht, 3,2 cm Rocker und in der Mitte des Boards einen ĂĽber die Länge ca. 20 cm Bereich, ohne Bodenkurve. Zusammen gefasst gleitet es gut an, und beschleunigt ruhig auf eine mittlere Geschwindigkeit.

Agilität: Das Misfit läuft ruhig und sauber über die Kanten, und erlaubt viel Schräglage mit Druck. Selbst in engeren Kurven behält es seine Geschwindigkeit und einen guten Halt lange aufrecht. Ab einem bestimmten Punkt, fängt das Board an sich kontrolliert zu lösen und geht in den Drift über. Im Vergleich zum Mayhem legt das Misfit mehr Drehfreude an den Tag und benötigt zum Switchen einen mittleren Impuls. Belastet der Fahrer das Board während der Fahrt fehlerhaft, baut es dabei kaum Geschwindigkeit ab.

Komfort: Optisch relativ auffällig, machten sich die Schlaufen und Pads auch in der Praxis sehr komfortabel bemerkbar. Lediglich die Größe der Pads könnte FrontSide gefahren etwas stören, zu mindestens bei der 132×40 Variante, da nicht mehr viel Spiel zur Kante ist. Das Fasttrack-System ermöglicht verschiedene Stanceweiten und die Grundplatte der Pads einen optionalen FuĂźschlaufenwinkel. Das FahrgefĂĽhl und der Flex wurden als sportlich-straff empfunden, das daraus hervorgehende direkte Ansprechverhalten, zeigte sich bei schnell ausgefĂĽhrten Turn’s von Vorteil. Die Am-Wind Leistungen, stechen bei einer Länge von 132 cm nicht besonders hervor, können aber als durchschnittlich gut bezeichnet werden.

Springen: Mit seiner guten Fahrstabilität, lässt es sich einfach an den Punkt des Absprungs heranführen. Das Potenzial ist schnell erkennbar und kann nach einigen experimentalen Anläufen unkompliziert abgerufen werden. Finne und Kante halten Kurs, und lösen sich erst im letzten Moment. Ausgehakt verschenkt das Board zum Absprung hin kaum Energie, was sich in einem kräftigen Pop wiederspiegelt. Die Landungen fallen im Vergleich zu anderen Freeridern schon etwas härter aus. Zwar gewinnt das Board schnell wieder an Fahrt und bleibt in der Spur, aber wirklicher Komfort stellt sich wohl erst ab einer Länge von 136 cm ein.

Fahrkönnen / Einsatzbereich: Das Board richtet sich in erster Linie an Freerider, und die bekommen mit dem Misfit ein Brett das versteckte Leistungsreserven besitzt. Eine gute Benutzerfreundlichkeit und sein unkonventionelles FahrgefĂĽhl machen es besonders fĂĽr Aufsteiger interessant. Durch die etwas härtere Abstimmung, gibt das Misfit ein gutes Feedback ab, wodurch der Fahrer auch die Grenzbereiche besser kontrollieren lernt. Der Einsatzbereich variiert unserer Meinung nach mit der Boardgröße, die getestete 132×40 Version kann durchaus im Revier der Freestyler wildern gehen, ohne sich hinten anstellen zu mĂĽssen. Zusammenfassend kann man sagen, ein sportlich straffer Freerider mit Dampf.

Fazit: Da uns fĂĽr diesen Fahrbericht das Misfit nur in 132×40 zur VerfĂĽgung stand, haben wir versucht den Charakter des Boards auch fĂĽr die größeren Modelle nach zu empfinden. Wir denken das der kleinste Vertreter aus der Misfit Reihe entweder fĂĽr Freerider bis ca. 76 kg oder Freeride-Freestyler bis ca. 83 kg in Frage kommt, und seine Anhänger finden wird. Das Misfit verträgt  einen druckvollen Fahrstil und kommt auch an Starkwind tagen mit anspruchsvollen Bedingungen sehr gut zu recht. Seinem Vorgänger gegenĂĽber hat es an Leistung spĂĽrbar zugelegt, was sich auch in der Vielseitigkeit des neuen Boards wiederspiegelt. Harmonisches bis kraftvolles Carven, bei höherem Tempo und präzisem Lauf ĂĽber die Kante, machen ausgesprochen viel Freude. Ab dem mittleren Fahrkönnen bekommt der Fahrer ein robustes Board, welches auch AusflĂĽge in den Freestyle-Bereich und selbst mit festen Bindungen hervorragend zulässt. Beim Komfort erwartet einen bis auf die Pads und Schlaufen weniger Sofa dafĂĽr mehr Kontrolle und Feedback. Modern, schnell und grafisch individuell gestaltet, präsentiert sich das Misfit fĂĽr das Jahr 2012 und ist je nach Größe ein durchaus interessantes, empfehlenswertes Board.

// Slingshot Misfit 2012 – 609,00 €
// 132 x 40 cm (im ProBoarding Test)
// 136 x 40,5 cm
// 142 x 42 cm
// 146 x 43,5 cm