Naish Money Shot 2012 // 133×41&135x42cm

Naish hat für das Modelljahr 2012 sich einmal mehr und äußerst intensiv mit seinen Team Ridern und Shapern zusammen getan, um die Ideen des Alt-Meisters in einer komplett neuen BoardLinie umzusetzen. Heraus gekommen sind beachtliche elf Boards, wovon eines mit dem Namen Money Shot die Nachfolge des Thorn CC antritt. Mit der Ausrichtung seiner Performance wendet es sich an Freestyler und Freerider zu gleichen teilen, und ermöglicht einen extrem vielseitigen Einsatzbereich ohne das der Komfort die Leistung beeinflussen soll und umgekehrt. Quadro-Channels, 3D-Bottom und Doppelkonkave lassen das Money Shot auf Anhieb aus der klassischen ShapeLinie ausbrechen.

Gleiten / Geschwindigkeit: An der Zielvorgabe All-In-One ist das Money Shot sehr dicht dran. Gerade das 135×42 cm macht sich durch gutes und zĂĽgiges Angleiten bemerkbar. Das Board besitzt einen leicht Voluminösen Charakter, und tendiert in Richtung Wakeboard mit deutlich weniger Rocker. Nach unseren Messungen waren es 3,7 cm (133) und 4,0 cm (135) Rocker bei einer durchgehenden Bodenkurve. Das Money Shot baut eine mittlere bis gute Geschwindigkeit bei gleichzeitig gutem Fahrkomfort auf, den Topspeed  erreicht es nicht ganz in seiner Klasse. Das 135×42 behält erwartungsgemäß seine freie und schnelle Gleitlage länger aufrecht, und ist fĂĽr die meisten Fahrer um die 83 kg die bessere Wahl.

Agilität: Im unteren Windbereich zeigt gerade die kleinere Version etwas schwächen. Um das Potenzial freizulegen muss das Money Shot auf Geschwindigkeit gebracht werden. Eine aktive Einstellung vom Fahrer währe in dieser Phase vorteilhaft. Mit ausreichend Kite Zug und zunehmender Geschwindigkeit, liefert es seinem Fahrer die gewünschte Leistung. Es wirkt direkt und lebendig, ohne sich auf  bestimmte bzw. bevorzugte Turns wie enge oder weite Radien festzulegen. Zum Switchen benötigt man einen mittleren Impuls um flüssig auf die FrontSide zu wechseln. Dabei machen sich die volleren Kanten wieder positiv bemerkbar. Angepowertes und druckvolles fahren, bei sehr guter Kontrolle legen den lebhaften, agilen Charakter des Boards frei und unterstreichen den idealen Einsatzbereich.

Komfort: Mit einem Komplett-Gewicht von ca. 4,1 kg bei 133 cm und ca. 4,2 kg bei der 135 cm Version gehört das Money Shot mit Sicherheit nicht zu den leichtesten Boards derzeit auf dem Markt. Genau genommen ist das Gewicht auf den Vorgänger Thorn bezogen fast identisch. Andererseits ist uns auch kein Fall von Board-Bruch bekannt. Wenn es also der Haltbarkeit dient, dann bitte. Einen großen Schritt nach vorne geht Naish mit seinem neuen „Ally“ Bindungssystem, ein dreilagiges Fußbett passend für alle Schuhgrößen und verstellbarem Stance / Fußwinkel schrauben den Komfort zusätzlich kräftig nach oben. Auf Am-Wind-Kurs läuft das 133er Board eine mittlere aber komfortabele Höhe, dennoch hätten wir uns einen effektiveren Winkel gewünscht, hier zeigt das 135er wesentlich bessere Leistungen. Insgesamt empfanden wir das Money-Shot in seiner Abstimmung angenehm sportlich, und mit spürbar mehr Flex ausgestattet als das Thorn.

Springen: Um dem Money Shot einen ordentlichen Ladedruck zu verpassen, sollte im Vorfeld  ausreichend Tempo aufgebaut werden. Es lässt sich gut dosiert aufkanten und an den Punkt des Absprungs heranführen. Obwohl die Finnen nur 3,8 cm lang sind, geben sie in Verbindung mit den Channels eine gute Führung und sicheren halt. Das Board verabschiedet sich mit einem kräftigen Pop von der Wasseroberfläche, eingehakt oder ausgehakt, beides funktioniert mit dem Money Shot sehr gut. Bei den Landungen zeigen beide Größen ein kippstabiles und spurtreues Verhalten, wobei sich hier das 135x42cm zusätzlich mit deutlich mehr Komfort bemerkbar macht.

Fahrkönnen / Einsatzbereich: Das Money-Shot ist ein Board was vielen gefallen könnte und bei guter Fahrtechnik ein aufregendes Fahrgefühl vermittelt. Insbesondere das 135x42cm besitzt eine leicht zugängliche Performance und kommt in den unterschiedlichsten Bedingungen unkompliziert zurecht. Die relativ vollen Kanten machen ein Verschneiden bei Fehlbelastung fast unmöglich und liefern dennoch bis auf den letzten cm guten Grip. Freerider kommen schon nach kurzer Zeit in den Genuss der herausragenden Front- und Backside Carvingqualität. Diese Eigenschaften in Kombination mit der Drehfreude machen das Money Shot auch bedingt für die Welle interessant.

Fazit: Mit dem Money-Shot 2012 hat Naish  Mut bei der Gestaltung und Ausstattung bewiesen, da es auf viele Betrachter anfänglich sehr speziell wirkt. Das Wakeboard ähnelnde Gefährt bringt aber die Eigenschaften mit, die Fahrer unterschiedlicher Level schnell für sich zu Begeistern. Freeridern fällt sofort das softe Fahrgefühl beim Lauf über die vollen Kanten auf und eine freie und flüssige Gleitlage runden zusätzlich das Fahrverhalten des Money Shot gelungen ab. Geschwindigkeit, Fahrstabilität und Spurtreue können stark variiert werden und machen das Board sehr vielseitig. Freestyler greifen zügig das Board-Potenzial auf und können schonungslos ihr Repertoire abspulen. Das Bindungssystem Ally garantiert auch bei radikaleren Manövern einen guten Halt mit sportlichem Komfort und ergänzen neben Carbon-Laminat, Paulownia-Holzkern und G-10 Finnen die ohnehin schon gute Ausstattung perfekt.

// Naish Money Shot 2012 – 699,00 €
// 131×40 cm
// 133×41 cm (im ProBoarding Test)
// 135×42 cm (im ProBoarding Test)
// inkl. Ally Binding / Carbon Grab Handle / G-10 Finnen 3,8 cm