Slingshot Dialer 2011 // 5’10“ im Test

Slingshot’s Dialer ist die Antwort auf die Frage, was soll ich fahren… an Tagen mit wenig Wind und Welle. Da Nord und Ostsee kaum verwertbaren Swell bei Wind-Mangel produzieren ist die Frage berechtigt und die Antwort Dialer 5’10“ passend. Shaper Tony Logosz geht bei der Formgebung und Ausstattung auf Nummer sicher. Ein Ă€ußerst gut ausbalancierter FishShap in LĂ€nge und Breite, ein Quad-Setup fĂŒr maximales Höhe Fahren auch im unteren Windbereich und die sehr robuste und optisch ansprechende Bambus-Furnier Konstruktion ergeben zusammen den Dialer 5’10“.

Angleiten: Kaum ein anderes Konzept spielt in diesem Bereich so sehr seine StĂ€rken aus wie ein Fish. Der Dialer gleitet nicht nur sehr frĂŒh, er fĂŒhlt sich zudem  in der Angleit-Phase frei und flĂŒssig an und nimmt sofort FĂŒhrung ĂŒber die Finnen auf.

Durchgleiten: Das Board gleitet auch lĂ€ngere Distanzen ohne grĂ¶ĂŸere Kite-UnterstĂŒtzung sauber durch. Die Geschwindigkeit wird verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig langsam abgebaut, was in langgezogenen Bottom Turn’s zu einem kurzzeitigen Verlust der Leinen-Spannung fĂŒhren kann. Mit etwas Druck auf’s Heck und leichtem Dreh-Impuls kann diese aber wieder hergestellt werden.

Geschwindigkeit: Plan gefahren mit entsprechender Laufruhe zeigt der Dialer im Ansatz RaceBoard QualitĂ€ten. Die Geschwindigkeit fĂ€llt auf Flachwasser recht hoch aus. In kabbeligen Wellen hingegen möchte es auf Grund seines Volumens im Tempo etwas gezĂŒgelt werden um die Laufruhe nicht zu stark zu beeintrĂ€chtigen. GrundsĂ€tzlich liefert das Quad-Setup und die OutLine auch bei höheren Geschwindigkeiten eine sichere und kontrollierte FĂŒhrung.

Höhelaufen: Der Dialer lĂ€uft dank seiner hervorragenden FĂŒhrung ĂŒber die 11,5 und 10,8 cm langen Finnen und der ĂŒberwiegend geraden OutLine  eine beeindruckende Höhe. Den Raum nach Luv muss sich der Fahrer nicht erst mĂŒhevoll ĂŒber lang gefahrene SchlĂ€ge erarbeiten, im Gegenteil relativ kurze Etappen schaffen schon Distanz zum Ufer. Selbst Switch bzw. FrontSide gelingt das Höhefahren einfach.

Laufruhe: Die Laufruhe ist stark abhĂ€ngig von den Bedingungen in denen es gefahren wird. In kleinen bis mittleren Wellen wirkt das Board lebendig und sehr gut kontrollierbar. FĂ€hrt man den Dialer in grĂ¶ĂŸeren sortierten Wellen lĂ€uft er erstaunlich ruhig. Eine erschwerte Kontrolle und Unruhe tritt erst bei krĂ€ftig unsortierten VerhĂ€ltnissen  auf. Schwerere Fahrer werden diese Unruhe nicht ganz so störend empfinden.

Bottom Turn: In langgezogenen Bottom Turn’s mit großen Radien lĂ€uft der Dialer fast ohne Geschwindigkeits-Verlust sauber und soft ĂŒber die Rail’s. Engere Radien bei denen sich das Heck förmlich eingrĂ€bt erfolgen mit deutlich mehr Druck, was das Tempo zwar reduziert aber die FahrstabilitĂ€t auf Grund der Breite und der Volumen-Verteilung zu keiner Zeit negativ beeinflusst.

Cutback: Mit dem Dialer 5’10“ lĂ€sst sich aus jeder noch so kleinen Vorlage ein Cutback bzw. Cutback Ă€hnlicher Turn zirkeln. Werden die Wellen grĂ¶ĂŸer, steigt auch der Krafteinsatz um das Board sauber durch den Turn zu fĂŒhren. Über das ausgeprĂ€gte FishTail lassen sich bei geringerer Geschwindigkeit relativ enge Radien vollziehen, die besten Werte zeigt das Board allerdings im mittleren bis weiten Radien Bereich.

AgilitĂ€t: Mit einer LĂ€nge von 179 cm und 53 cm an seiner breitesten Stelle scheint der Dialer nur eingeschrĂ€nkt in Frage zu kommen. In der Praxis jedoch zeigte er sich ĂŒberraschend lebendig und so ĂŒberzeugend in seiner FahrstabilitĂ€t, dass der Fahrer sich auf dem Board durchaus großzĂŒgig bewegen kann. Die AgilitĂ€t ist somit auch beim Fahrer zu Suchen. Das Board vertrĂ€gt extrem viel SchrĂ€glage und Gewichtsverlagerung zur Nose hin was einen sehr bewegten Fahr-Stil fördert. Bis auf die Fußschlaufen, besitzt der Dialer einen hervorragenden Komfort und harmonischen Verlauf.

Fazit: Zugegeben der Dialer 5’10“ wirkt mit seinem krĂ€ftigen Auftreten nicht ganz so sexy wie ein schlankes Shortboard, doch die Cruiser Ă€hnlichen Fahreigenschaften ĂŒbertreffen alles. Unkompliziert und gut gelaunt verstehen sich Fahrer und Board auf Anhieb ohne lĂ€ngere Kennenlernphase. Strapless gefahren verzeiht es durch seine Kipp-StabilitĂ€t großzĂŒgig Fehltritte und erleichtert das Halsen, vorausgesetzt man hat reichlich Wachs zur Hand. In den Fuß-Positionen ist es nicht zu  festgelegt und schafft Raum zum Experimentieren. Die sehr guten Gleitwerte ermöglichen es dem Fahrer eine KitegrĂ¶ĂŸe kleiner zu WĂ€hlen und die gesamte AgilitĂ€t nochmals zu steigern. Der Dialer ist einer dieser WellenReiter, die nahezu immer funktionieren, Spaß machen und Dir das GefĂŒhl geben das du es drauf hast.

// Slingshot Dailer 5’10“ Quad Fin / 2011 – 699,00€
5’10“ x 20,7″ (im ProBoarding Test)